Präoperative Planung mit Simulation
Schnelle Gaumennahterweiterung –
zuverlässig symmetrische Ergebnisse erzielen
Simq RPE
Eines der Hauptrisiken der schnellen Gaumennahterweiterung (RPE) besteht darin, dass das Gesicht durch den Distraktor asymmetrisch verbreitert wird. Dies führt zu einer Fehlstellung der Zähne und einer verlängerten kieferorthopädischen Behandlung.
In Zusammenarbeit mit KLS Martin entwickeln wir ein simulationsbasiertes Behandlungsplanungstool, mit dem das Risiko einer asymmetrischen Öffnung minimiert werden kann. (CE-Zulassung folgt in Kürze)
Behandelte Patienten
Symmetrisches Ergebnis
Wie funktionert es
Wie funktionert es
Lösungsansatz des IPS RPE
Herausforderung bei SARME
- Asymmetrische Anatomie
- symmetrische Kraft
- symmetrische Mobilisierung
(gleiche Schnittlängen links/rechts)
- Asymmetrische Anatomie
Unsere Lösung
- Asymmetrische Anatomie
- symmetrische Kraft
- individuelle Mobilisierung
(individuelle Schnittlängen links/rechts)
- Symmetrische Öffnung
Simq RPE auf einen Blick
Ziel: Entwicklung einer personalisierten Operationsplanung zur Erzielung eines symmetrischen Ergebnisses
- Optimale Schnittführung durch patientenspezifische Simulation
- Vorteil Arzt/Hersteller: Abrechnung der individuellen digitalen Planung durch die Krankenkasse
- Positiver Zusatzeffekt für Patienten: Symmetrisches Ergebnis und weniger bzw. kürzere Nachbehandlungen
- KLS Martin beginnt mit der Kommerzialisierung
Lernen Sie mehr dazu
Die Gaumennahterweiterung (GNE), auch forcierte Gaumennahterweiterung genannt, ist eine kieferorthopädische Behandlung eines Schmalkiefers. Dabei wird mithilfe eines speziellen Dehnungsapparats (Distraktor) im Gaumen gezielt Druck auf den Oberkiefer ausgeübt.
Die Dehnung mit dem Distraktor erfolgt normalerweise mit einer Dehnschraube, die der Patient selbst Schritt für Schritt aufdrehen kann, um die transversale Distraktion des Oberkiefers anzuregen. Nach Anweisung des behandelnden Arztes dreht der Patient 1-3 Mal täglich die Schraube leicht auf. Der Behandlungserfolg wird regelmäßig durch den Arzt überprüft.
Durch die resultierende Dehnung wird das Knochenwachstum im Bereich der Knochennaht in der Mitte des Gaumens („Gaumennaht“) angeregt und es kommt zu einer transversalen knöchernen Erweiterung des Oberkiefers.
Bei Kindern und Jugendlichen hat man vor allem mit der konventionellen Gaumennahterweiterung sehr positive Erfahrungen gemacht. Die Mittelnaht des Oberkiefers ist eine natürliche Wachstumsfuge. Zur Dehnung des Oberkiefers ist keine zusätzliche Operation nötig, da der Gaumen noch nicht vollständig verknöchert ist. Bei Kindern und Jugendlichen kann das Knochenwachstum somit durch Druck bzw. Dehnung in die gewünschte Richtung angeregt werden.
Bei Erwachsenen ist die Verknöcherung bereits auf jeden Fall abgeschlossen. Daher ist vor der Gaumennahterweiterung zusätzlich eine Operation nötig, bei der kleine Schnitte im Oberkiefer gemacht werden, um diesen gezielt zu schwächen und dadurch die Dehnung des Oberkiefers zu ermöglichen.
Durch den konstanten Druck der Apparatur kann der Oberkiefer so in einem Monat um ca. 5 mm erweitert werden.
Sobald die sutura palatina mediana verknöchert ist, ist die konventionelle Methode der Gaumennahterweiterung nicht mehr ausreichend. Der Zeitpunkt der vollständigen Verknöcherung setzt laut Literatur ab ca. dem 15. bis 16. Lebensjahr ein.
Die Gaumennahterweiterung findet in der Kieferorthopädie Anwendung bei einem sogenannten Oberkiefer-Engstand. Dabei weist der Oberkiefer des Patienten eine besonders schmale Ausprägung auf.
Die Folgen des Schmalkiefers können unter anderem folgende sein:
- Fehlstellungen der Zähne (z.B. Kreuzbiss) und damit einhergehend Karies und Parodontitis
- Schnarchen und obstruktive Schlafapnoe
- Kiefergelenkschmerzen
- Behinderung der Nasenatmung
Für die Gaumennahterweiterung gibt es eigentlich keine sinnvollen Alternativen. Bei Kindern und Jugendlichen kann je nach Ausprägung des Schmalkiefers auch mit einer losen Zahnspange arbeiten. Allerdings überwiegen die Vorteile einer GNE mit einer deutlich kürzeren Behandlungsdauer und der geringen Beeinträchtigung beim Sprechen.
Bei der Gaumennahterweiterung ist die Dauer des Eingriffs von Patient zu Patient unterschiedlich. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert ca. 30 Minuten. Die Dehnungsphase, in der der Oberkiefer expandiert wird, dauert typischerweise einige Wochen. Danach verbleibt die Apparatur noch einige Monate im Kiefer, um diesen zu stützen. Dies kann zwischen 6 und 9 Monaten variieren.
Oft schließt sich an die Gaumennahterweiterung eine kieferorthopädische Behandlung zur Korrektur der Zahnstellungen an. Hier achtet man vor allem auf die Okklusion, also die Schlussbissstellung der Zähne. Die Behandlung ist in der Regel insgesamt nach ca. 15-18 Monaten abgeschlossen. Die Gaumennahterweiterung zieht normalerweise keine Nachteile oder Einschränkungen bezüglich des Kieferapparats nach sich.
Patienten werden meistens 2 Wochen krankgeschrieben. Je nach Patient kann die Regenerationsphase manchmal auch länger dauern.
Die Gaumennahterweiterung wird typischerweise bei Oberkiefer-Engständen angewendet. Der Engstand kann eine ganze Reihe von weiteren Folgen nach sich ziehen. Durch resultierende Zahnfehlstellungen ist die Zahn- und Mundhygiene erheblich erschwert. Das führt zu einem höheren Risiko von Karies und Parodontitis sowie Schädigungen der Zähne im Allgemeinen bis hin zum Zahnverlust.
Häufig geht der Kieferengstand mit einer Verengung der oberen Atemwege einher, was die Nasenatmung behindern kann. Dies kann wiederum zu Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe führen.
Die Gaumennahterweiterung kommt bei Kindern wie beschrieben ohne chirurgischen Eingriff aus und ist daher weniger invasiv.
Die Gaumennahterweiterung findet sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Anwendung, jedoch meist nicht vor dem 4. Lebensjahr. Ab etwa dem 17. Lebensjahr muss die Gaumennahterweiterung meist chirurgisch unterstützt werden.
Die Kosten einer Gaumennahterweiterung sind von mehreren Faktoren wie Größe des Fehlstandes oder geplanter Therapie abhängig.
Ein grober Richtwert für Kinder ist 500-1000€. Bei Erwachsenen, die auch eine Operation benötigen, liegen die Kosten bei ca. 5000€. Zu beachten ist zudem, dass Kinder und Jugendliche in der Regel mit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse rechnen können.
Bei Erwachsenen sind kieferorthopädische Behandlungen jedoch meist reine Privatleistungen.
Bei einem Vorher-Nachher-Vergleich nach einer erfolgreichen Gaumennahterweiterung kann man meist auch Veränderungen im Gesicht erkennen, da sich die Proportionen verändern.
Bei herkömmlichen Behandlungsmethoden kommt es aufgrund der symmetrischen Mobilisierung häufig zu asymmetrischer Distraktion. Das kann nicht nur optisch sehr ärgerlich sein, sondern zieht auch meistens noch eine weitere kieferorthopädische Behandlung wie zum Beispiel eine Zahnspange nach sich.
Unter dem Ansatz der personalisierten Medizin hat Simq zusammen mit KLS Martin eine medizinische Software entwickelt, die eine symmetrische Distraktion garantiert. Durch die medizinische Simulation mit der präoperativen Planungssoftware docq RPE kann zudem die chirurgische Schnittführung gezielt optimiert werden. Durch die oft kürzeren Schnitte bei der Operation und die dadurch verbleibenden Blutgefäße ist zudem das Trauma für den Patienten bei diesem chirurgischen Ansatz geringer.
Bei der Gaumennahterweiterung für Erwachsene mit dieser Methode sind die Erfahrungen sehr positiv, sowohl auf der Seite der Patienten wie auch bei den behandelnden Ärzten.
Partner
Clinic for Oral and Maxillofacial Surgery, Klinikum Dortmund gGmbH, KLS Martin
Artikel & Veröffentlichungen
- Forschungsartikel
Patientenspezifische präoperative Simulation der chirurgisch unterstützten schnellen Oberkiefererweiterung mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode und Latin Hypercube Sampling: Arbeitsablauf und erste klinische Ergebnisse
Computer Methods in Biomechanics and Biomedical Engineering
- Research Article
Evaluation of symmetry behavior of surgically assisted rapid maxillary expansion with simulation-driven targeted bone weakening
Clinical Oral Investigations